11. Waldgartenplanungstreffen

08.09.2023

A. Eingangsbereich in der 20-40 Jahre Planung :

Lage und Funktion:

Der Eingangsbereich befindet sich in der Südwest Ecke zwischen Fahrweg, Hütte, Baumschule, Mittelweg und Gemeinschaftsfläche. Wir gehen davon aus, dass die Leute sich von hier oder vom Mittelweg in den Waldgarten bewegen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Nord-Ostecke höher liegt als der Fahrweg. Hier wird es auch einen kleinen Zugang geben. Im Eingangsbereich sollen Infotafeln und einige Bäume stehen.

Struktur:

Im Planungstreffen XY wurden bereits die Bäume und auch die Wege in diesem Bereich grob geplant, Details aber noch nicht. In diesem Planungstreffen ging es darum, die Wege festzulegen und mögliche Bereiche für Beerensträucher und andere Sträucher festzulegen. Entschieden wurde, dass der Bereich ab dem Sanddornkreis bis zur Esskastanie relativ dicht und buschig werden soll. Hier ist ein kleiner Ernteweg geplant. Den Bereich südlich des Sanddornkreises wollen wir offener halten, sodass Besucher*innen möglichst weit in den Waldgarten schauen können. Hier wird es 2 größere und breite Wege geben an deren Rändern Beerensträucher und blühende Stauden (nutzbare Pflanzen) gepflanzt werden. Überlegt wurde auch kurz den Bereich nur mit Gras bewachsen zu lassen, das Gras niedrig zu halten und keine Wege festzulegen. Wenn eine breitflächige Bodenverdichtung vermieden werden soll, ist es allerdings sinnvoll Feste Wege zu definieren. Insgesamt soll der Eingangsbereich möglichst einladend gestaltet werden. Vor dem Sanddornkreis wird ein Eidechsenturm aus Totholz stehen. Hier wollen wir auch eine kleine Infotafel zu unseren Zauneidechsen anbringen. Für die Infotafeln am Eingang haben wir ebenfalls über eine Pergola nachgedacht. Aktuell würde man besonders im Sommer beim Lesen des Schildes in der Prallen Sonne stehen. Eine Pergola ließe sich mit Wein beranken. Der sonnige Standort wäre ideal. Hier wurde noch nichts konkretisiert.

Details:

Rechts neben der Esskastanie wollen wir außerdem Blaubeeren testen. Hierzu wurde der Boden mit 50% verrottetem Nadelhackschnitt angereichert, um unseren neutralen Boden saurer zu machen. Heidelbeeren brauchen es sehr sauer. Esskastanien mögen es ebenfalls sauer. Deswegen unternehmen wir unsere Blaubeerversuche je an den Randzonen der Esskastanien. Zwischen die Sanddorne und andere Sträucher (Jostabeere, Ölweide) wurden Himbeeren und eine Buckingham Taybeere gesetzt. Ziel ist es, dass die Himbeeren zwischen den Sträuchern wachsen und sich dabei an diesen stützen, sodass wir kein Spalier brauchen. Wir testen verschiedene Sträucher als „Rankgitter“ für Himbeeren. Mit Jostabeeren hatten wir bereits im JANUN Garten gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, dass hier starkwüchsige Himbeeren gepflanzt werden, die bis zu 2 m lange Ruten bilden. Kleiner bleibende, aufrecht wachsende Himbeeren werden bei uns an anderen Stellen eingeplant. Ebenso achten wir auf die Wuchsstärke der Beerensträucher, die sich je nach Sorte unterscheidet. Bei Stachelbeeren und Johannisbeeren z.B. zwischen 1,20 m und 2 m. In den Süden kommen niedrigere Sträucher, dahinter kommen höhere, sodass alle gut mit Licht versorgt sind. Ebenso haben wir in diesem Bereich die ersten krautigen Pflanzen und vier verschiedene Taglilien-

Sorten gepflanzt. Taglilien mögen es sehr sonnig und sind deswegen optimal für die ersten Sukzessionsstufen eines Waldgartens.

Generelles: Beim Planen ging es uns außerdem wieder mal um die Beerntbarkeit. Wie groß werden die Sträucher und wie komme ich an die Früchte? Wo werden mich z.B. Stachelbeeren stören, wenn ich an größeren Sträuchern oder Bäumen Früchte ernten möchte? Der Bereich ist inzwischen fast vollständig geplant und auch schon bepflanzt.

B. Westrand der Gemeinschaftsfläche in der 50 Jahre Planung (Planung am 8.9. und am 16.09.):

Der Westrand der Gemeinschaftsfläche hat zwei Aufgaben. Aktuell sollen A. die gelagerten Strohballen des Nachbarn verdeckt werden (Sozialer Faktor). Gleichzeitig soll es uns B. nicht die Abendsonne im Sommer verdecken (Sozialer Faktor). Mit einem 3 m langem Stock haben wir genau ausgemessen, wie hoch die Sträucher oder Bäume sein müssen, um genau diese beiden Aspekte zu erfüllen. Es soll eher eine mehrstufige Hecke entstehen, die relativ Blickdicht aber nicht stockfinster ist, sodass noch minimal Licht von der Nachbarwiese leicht durchscheint. Ebenso sollte sie nicht zu breit sein, damit der Weg zwischen der Hecke und unserer Outdoorküche gut begehbar ist. Der nächste soziale Faktor, der diskutiert wurde, war die Verwendung. Welche Pflanzen sind hier am besten nutzbar? Das bedingt zum einen die jeweiligen Lichtverhältnisse und zum anderen die Lage im Waldgarten, in diesem Falle direkt im Kernbereich (Gemeinschaftsfläche). Folglich erschien uns Naschobst hier wieder am sinnvollsten. Gepflanzt wurden eine Felsenbirne (Smokey), zwei Ölweiden (Sorten gerade vergessen) und eine Kornelkirsche (Dublany). Ein Mehrsorten-Steinobstbaum (auf Adesoto oder St Julian A) mit z.B. Reneklode und Mirabelle soll noch folgen. Die stickstofffixierenden Ölweiden sind zwischen den anderen Sträuchern platziert. Ganz südlich (wo es in diesem Fall aufgrund schon größeren Sträucher sehr schattig ist) soll eine Linde gepflanzt werden, deren Blätter wir für Salate verwenden können. Vor und hinter die Küche kommen chinesische Gemüsebäume. Die Sträucher wurden so verteilt, dass die Kornelkirsche möglichst viel Sonne bekommt, weil gerade die Kornelkirschen im Frischverzehr dann gut essbar sind. Dublany ist deswegen auch eine Sorte, mit besonders hohem Zuckergehalt. Kornelkirschen für die Verarbeitung pflanzen wir in anderen Bereichen des Gartens. Hier können sie auch mal etwas schattiger stehen. Vor den hohen Sträuchern und Bäumen sollen niedrige Beerensträucher stehen und zwischen den Ölweiden zumindest die ersten 15 Jahre auch zwei verschiedene Himbeersorten.